Keramik Lexikon - Buchstabe M

Malhorn

Auch Giesshorn, Hörnchen genannt: früher ein Rinderhorn mit geöffneter Spitze. Heute werden entsprechende Gefässe (Giessbüchse) oder Gummibälle verwendet, die oben eine großen Öffnung zum Farbeinfüllen und unten einer feinen Öffnung zum Farbauftrag haben. Damit lassen sich dekorative, rustikale Malereien erzielen.

Frauen beim Verzieren von Schüsseln mit dem Malhörnchen

Modelleur

Meist Bildhauer und Kunsthandwerker, die als freie Mitarbeiter Modelle liefern oder Unikate modellieren. Als Manufakturmitarbeiter oft mit dem Titel Modellmeister ausgezeichnet, sind sie für die Formgebung von Geschirren und Plastiken verantwortlich

Majolika

Zinnglasierte Töpferware, hinsichtlich Technik und Materialbeschaffenheit annähernd identisch mit der Fayence.
Im Gegensatz zur Fayence besteht der Majolikadekor ausschliesslich aus Scharffeuerfarben mit oder ohne Lüster. Im 13. Jahrhundert brachten Mauro-Araber die Fayencekunst nach Spanien. Die über Mallorca nach Italien importierte Ware und deren dortige Nachschöpfungen erhielten nach diesem Handelsort den Namen Majolika.

Spanischer Majolika-Teller, im Stil des 17. Jahrhunderts

Marken / Signaturen

Viele Keramiken tragen unter dem Boden oder im Deckelinnern eine Manufakturmarke, häufig eine Malermarke und vereinzelt eine zusätzliche Zahl.

Die Manufakturmarke ist das Fabriksignum und dient zur Abgrenzung und als Schutzzeichen. Sie weist die Ware als inländisches Produkt aus, d.h. das Erzeugnis fiel nicht mehr unter merkantilistische Bestimmungen und daraus abgeleitete Massnahmen gegen ausländische Erzeugnisse des 18. Jahrhunderts. Aus diesen Gründen wurden vermutlich viele Stücke unbezeichnet gelassen, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern und so eventuelle Zollbeschränkungen zu umgehen.
Die Malermarke - in fast allen Fällen ein Grossbuchstabe - ist nicht der Ausdruck eines künstlerischen Selbstbewusstseins, sondern diente als interner Abrechnungsvermerk zur Berechnung des Stücklohns.

Heute sind die Signaturen auf Töpferwaren meist Werkstattsignaturen, ab und zu begleitet von der Malersignatur.

Vgl. Keramik Signaturen Schweiz

Werkstattmarke Alb. Hans, Schweiz
Werkstattmarke "Bodmer", Zürich
 "Rheinfelder Keramik"  mit der Malersignatur "BS"

Marken / Signaturen

Viele Keramiken tragen unter dem Boden oder im Deckelinnern eine Manufakturmarke, häufig eine Malermarke und vereinzelt eine zusätzliche Zahl.

Die Manufakturmarke ist das Fabriksignum und dient zur Abgrenzung und als Schutzzeichen. Sie weist die Ware als inländisches Produkt aus, d.h. das Erzeugnis fiel nicht mehr unter merkantilistische Bestimmungen und daraus abgeleitete Massnahmen gegen ausländische Erzeugnisse des 18. Jahrhunderts. Aus diesen Gründen wurden vermutlich viele Stücke unbezeichnet gelassen, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern und so eventuelle Zollbeschränkungen zu umgehen.
Die Malermarke - in fast allen Fällen ein Grossbuchstabe - ist nicht der Ausdruck eines künstlerischen Selbstbewusstseins, sondern diente als interner Abrechnungsvermerk zur Berechnung des Stücklohns.

Heute sind die Signaturen auf Töpferwaren meist Werkstattsignaturen, ab und zu begleitet von der Marlersignatur. 

Muffelfarben

Aufglasurfarben, die keine hohen Temperaturen vertragen und daher in einem dritten Brand im Muffelofen bei ca. 600 bis 900°C fixiert werden. Im Gegensatz zu den Scharffeuerfarben lassen sie sich nuancenreich verarbeiten. Da sie über der Glasur liegen, sind sie empfindlich gegenüber Abnützung und Kratzern